Ein Streifzug durch die 1920er Jahre
Das Staatliche Bauhaus galt in der Art und Konzeption als was völlig Neues. Es stellt bis heute die einflussreichste Bildungsstätte Deutschlands im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar. Weltweit bekannte Architekten und Künstler prägten das Bauhaus und den modernen Bauhausstil, der auch als Klassische Moderne, Neue Sachlichkeit, Internationaler Stil, Funktionalismus oder Neues Bauen bezeichnet wird.
Der eigentliche Ursprung dieser Kunstschule lag bereits in der Reformbewegung des englischen Künstlers William Morris (*24.3.1834, †3.10.1896), der die anhaltenden, kulturzerstörerischen Folgen der Industrialisierung bekämpfen wollte. Maschinen ersetzten Menschen und Massenproduktionen führten zu dem Verlust an Einmaligkeit, so seine Kritik. Die Rückbesinnung auf das Handwerk sollte dieser Entwicklung entgegenwirken.

Neue Ansprüche an Form und Funktion
Schnell erkannte man, dass gut gestaltete Industriegüter auch in Deutschland einen erheblichen Wirtschaftsfaktor darstellen. So beschäftigten um 1900 Großkonzerne wie die AEG z. B. den Architekten Peter Behrens für ihre Produktionsstätten und das Design. Im Jahr 1907 wurde Behrens künstlerischer Beirat der AEG und gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Werkbunds, der auf eine „Veredelung der gewerblichen Arbeit im Zusammenwirken von Kunst, Industrie und Handwerk, durch Erziehung, Propaganda und geschlossene Stellungnahme zu einschlägigen Fragen“ setzte.
Der Deutsche Werkbund war ein Verein mit Sitz in Darmstadt. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten zwölf Künstler – darunter die Gestalter und Architekten Josef Hoffmann, Bruno Paul, Joseph Maria Olbrich, Richard Riemer-Schmid und Paul Schultze-Naumburg – und zwölf Unternehmen. Das Hauptanliegen bestand darin, zukünftig hochwertige Güter sowohl durch das Handwerk, die verwendeten Materialien als auch die gewählte Form zu schaffen.
Nach dem Ersten Weltkrieg – nach der Abschaffung der Monarchie und dem Einsetzen der ersten parlamentarischen Demokratie – herrschte in Deutschland ein Klima des Wandels und Aufbruchs. Neue politische Kräfte traten hervor und es kam zur Neuordnung der politischen Entscheidungsprozesse und hierarchischen Ebenen. Gleichzeitig litt die Bevölkerung unter dem Druck steigender Preise und schlechter Wohn- und Arbeitsbedingungen. Besonders die ersten vier Jahre – von 1919 bis 1923 – waren gekennzeichnet von Hyperinflation, zahlreichen politischen Umsturzversuchen und den Kriegsfolgen. Im Spannungsfeld von politischer Neuordnung und wirtschaftlichen Krisen, zeichnete sich bei der jungen Generation eine Aufbruchsstimmung ab. Aus diesen sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen speiste sich auch die Bauhaus-Bewegung.
Die Dynamik der sogenannten Weimarer Republik – also die Epoche von 1918 bis 1933 –, wird auch darin deutlich, dass die Bildung eines „neuen Menschen“ angestrebt wurde. In der Theorie wurde davon ausgegangen, dass veränderte Wohn- und Lebensbedingungen das Handeln und Denken der Menschen verändern würde. Mit diesem Ziel vor Augen, sollte die Trennung von Kunst und Produktion aufgehoben und handwerkliche Traditionen zur Grundlage allen Schaffens gemacht werden. Neue Formensprachen sollten entwickelt werden, die jedoch dem industriellen Herstellungsprozess gerecht werden.

Das frühe Bauhaus
Als Mitglied beim Deutschen Werkbund, propagierte der Architekt Walter Gropius schon damals den Industriebau als wichtigste Bauaufgabe der Gegenwart. Während bei Gropius die soziale und gesellschaftliche Komponente von Architektur deutlich hervortrat und auch der zweite Direktor, der Architekt Hannes Meyer, noch dem gropiusschen Ansatz folgte, war der dritte Bauhaus-Direktor: Ludwig Mies van der Rohe, eher ein Ästhet – er leitete das Bauhaus von 1930 bis zu seiner Schließung im Jahr 1933.
Am 12. April 1919 gründete Walter Gropius (*18.5.1883, †5.7.1969), mit Unterstützung der provisorischen Regierung des Freistaates Sachsen-Weimar-Eisenach, das Staatliche Bauhaus zu Weimar. Es ging aus der Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule (kurz: Kunstgewerbeschule Weimar) und der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar hervor. Die Kunstgewerbeschule Weimar (1908-1915) war eine privat finanzierte Lehranstalt unter der Leitung des Architekten Henry van de Velde. Gropius hatte bereits 1916 – im Ersten Weltkrieg – ein Konzept für die Nachfolgeeinrichtung eingereicht. Seine Ideen für ein neues Ausbildungssystem basierten im Wesentlichen auf den Ideen des Deutschen Werkbunds – Gropius trat 1912 dem Verein bei.
Das Bauhaus war bei seiner Gründung etwas völlig Neues, denn es fokussierte in der Lehre die Zusammenführung von Kunst und Handwerk. Es war neben pädagogisch innovativer Ausbildungsstätte auch Produktionsort. Auf diese Weise sollte die Trennung zwischen freier und angewandter Kunst aufgehoben werden – gleichzeitig ging es um die Finanzierung der Bildungseinrichtung.
Ein Leitbild des Bauhauses war die Architektur. Denn bei dem „Bau der Zukunft“ ließen sich alle künstlerischen Disziplinen wie Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Handwerk in idealer Einheit verbinden, so der generelle Ansatz. Deshalb verkündetet das Bauhaus im Gründungsmanifest von 1919: „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeiten ist der Bau“. Jedoch erst in Dessau im Jahr 1927 und unter dem neuen Direktor Hannes Mayer kam es zur Gründung einer eigenständigen Architekturabteilung, die den anderen Abteilungen gleichgestellt war. Es war der dritte Bauhaus-Direktor, Mies van der Rohe, der den Fokus auf die Architektur legte. Dazu trugen auch Ludwig Hilberseimer als Stadtplaner und Lilly Reich, Leiterin der Abteilung Stoffe, bei. In dieser Periode drehte sich alles um die Frage nach Formen und deren ästhetischer Wirkung.


Der große Wurf des Bauhauses und seiner Lehrer, wie später auch der Schüler war eine zweckgemäße, materialgerechte Architektur. Der Schwerpunkt wurde dabei auf schlichte Eleganz gelegt. Es gab viele rechte Winkel, die für den praktischen Gebrauch geeignet waren. Ebenso wurde ein Augenmerk auf die farbige Bau- und Raumgestaltung gelegt. In der Architekturtheorie ging es auch um modulares Bauen, denn die Wohnungsfrage war eine der dringendsten der Zeit. Es sollte günstiger Wohnraum entstehen, der gleichzeitig die Wünsche nach Licht, Luft und Sonne erfüllt. Für Gropius ging es um Freiräume und dafür wurden Innen- und Außenräume neu in Beziehung gesetzt. Darüber hinaus befasste man sich auch mit innovativen Grundrissen und Wohnungen für neue Gesellschaftsgruppen wie z. B. der alleinstehenden Frau, eine Wohnung für das Existenzminimum.
Bis heute steht die Bauhaus-Architektur für Transparenz und Klarheit, womit sie sich formalästhetisch von historisierenden Formen abgrenzt – eines klassischen Ideals, zu Beginn der 1920er Jahre, war Goethes Gartenhaus in einer tradierten und bewährten Formensprache. Ihm setzte das Bauhaus 1923 das Musterhaus „Am Horn“ entgegen. Die typischen Merkmale, wie unterschiedliche Fensterformate, Flachdach und eine innovative Grundrisslösung, zeichnen das Bauhaus-Versuchshaus aus. Es ist das einzige Gebäude des Bauhauses, dass in Weimar während der Bauhaus-Zeit realisiert wurde. Daneben nahm Walter Gropius – gemeinsam mit Adolf Meyer – am internationalen Hochhauswettbewerb in Chicago teil und lieferten einen modernen Hochhausentwurf. Ein weiteres wichtiges Bauprojekt von Walter Gropius war das Sommerfeld Haus in Berlin-Dahlem in einer expressiven Formensprache. Es entstand gemeinsam mit dem Architekten Adolf Meyer und den Schülern des Bauhauses. In der Mitte der 1920er Jahre richtete Walter Gropius sein Blick immer stärker auf das Thema Wohnungsbau: es entstanden u. a. die Siedlungen Dessau-Törten (1926-1928), Dammerstock (1928-1929) und Siemensstadt (1929-1930). Auch wenn es keine Architekturklasse in Weimar gab, wurde das Thema Architektur bei den Ausstellungen behandelt. Die erste große Bauhaus-Ausstellung fand im Rahmen des Musterhauses „Am Horn“ statt. Bei dieser Ausstellung wurden die modernen Tendenzen und Arbeiten von J.J.P. Oud, Le Corbusier, Mies van der Rohe, Walter Gropius und anderen vorgestellt. Ein weiteres gebautes Manifest für die moderne Architektur war die Weißenhofsiedlung in Stuttgart von 1927. Es versammelte sich die moderne Avantgarde mit Wohnhäusern von Mitgliedern des Deutschen Werkbunds – deshalb auch als Werkbundsiedlung bezeichnet – zwei Häusern von Walter Gropius und weiteren Architekten wie Le Corbusier, Ludwig Mies van der Rohe, Hans Sharoun, Bruno Taut, Max Taut. Erstmals wurden bei einer Architektur-Musterhaus-Ausstellung alle Wohntypen in moderner Formensprache gezeigt – inklusiver moderner Inneneinrichtung: Zeilenwohnbauten, Einfamilienhaus, Doppelhaus und Reihenhaus.
Alle Direktoren des Bauhauses: auf Walter Gropius folgte Hannes Meyer und auf ihn folgte Ludwig Mies van der Rohe, waren Architekten mit eigenen Visionen, Konzepten, Schwerpunkten und Ideen. Blickt man auf das jeweilige Œuvre, so wird deutlich, dass die ausgeführten Bauwerke dem Anspruch des Architekten und seines Auftraggebers gerecht werden. Es handelt sich um moderne Bauwerke, die jedoch die Handschrift des Architekten tragen und nicht in erster Linie die des Bauhauses.

Architekturlehre und Gebäude unter Walter Gropius, 1919 bis 1928
Die ersten Planungen sahen um 1920 zeitbedingt eine Anlage von Holzhäusern vor – in diesem Zusammenhaus entstand in Berlin für Adolf Sommerfeld ein Wohnhaus aus Holz in Blockbauweise. 1922/23 wurden dann von Meistern und Studierenden andere Hausformen entwickelt, bei denen der zentrale Wohnraum den Mittelpunkt bildet. Dabei setzte man sich nicht nur mit neuen Bautechniken und -materialien auseinander, sondern auch mit neu eingeführten Gestaltungsideen. Als Ergebnis dieser Auseinandersetzung entstand 1923 das Haus „Am Horn“ in Weimar.
Das Musterhaus „Am Horn“ wurde somit das erste Projekt, dass konsequent in Architektur und Einrichtung von der Neuen Sachlichkeit geprägt war. Seine Architektur ist dabei weniger radikal als die Innenausstattung, die ganz bestimmten Vorstellungen von einem veränderten Lebensstil des „Neuen Menschen“ Ausdruck verleihen sollte. Das gesamte Haus wurde von einem zentralen Wohnraum erschlossen, der sich in der Mitte des Hauses befand und nur über Oberlichter mit Tageslicht vorsorgt wurde.
Ein weiteres gestalterisches Highlight war das sogenannte Gropiuszimmer von 1923 – Direktorenzimmer. Es gilt als die erste gesamtheitliche Innenraumkonzeption der Moderne. Für dieses Zimmer entstanden der Teppich, die stilbildenden Sofittenbeleuchtung und ein Konzept, dass eine durchdachte Anordnung der Möbel vorsah. Auch wurde der quadratische Raum in Funktionsbereich eingeteilt, wie z. B. der Ruhezone.
1925 erfolgte der Umzug nach Dessau, wo auch die ersten Möbel entstanden. So begann die erste Zusammenarbeit mit der Industrie. Im Dezember 1926 wurde das neue, von Walter Gropius – mit Carl Fieger und Ernst Neufert – entworfene „Bauhausgebäude“ eingeweiht. Es besteht aus einem Flügelbau, dem Werkstatttrakt mit der Glasvorhangfassade und einem Atelierhaus – als Wohnateliers der Studenten. Das Ensemble zeigt die Leitmotive moderne Architektur, denn unterschiedliche Nutzungen erhielten unterschiedliche Formen. Glas wurde möglichst großflächig oder als Fensterband verwendet. Transparenz und ein nahezu schwebender Gebäudeeindruck sorgten für den gewünschten Ausdruck. Die Einrichtung der gemeinschaftlichen Räume erfolgte mit Bauhaus-Möbeln. Darüber hinaus wurde auf klassische Ornamente verzichtet und eine offene Fassadenlösung spiegelte den Geist der Bildungseinrichtung wider. Einige Straßen weiter entstanden die Meisterhäuser, die als Wohnhäuser der Lehrer und des Direktors fungierten. Die weißen Kuben heben sich deutlich von den Kiefern ab. Es ist eine idyllische Siedlung, die von Walter Gropius mit drei baugleichen Doppelhäusern und einem Einzelhaus für den Bauhaus-Direktor geplant wurde. Großzügige Terrassen und Balkone, verglaste Ateliers, unterschiedlich hohe Baukuben und farbige Akzente unter den Balkonen und auf den Fallrohren bestimmten das äußere Erscheinungsbild. Sowohl das Bauhausgebäude als auch die Meisterhäuser zählen seit 1996 zum UNESCO Welterbe.

Architekturlehre und Gebäude unter Hannes Meyer, 1928 bis 1930
1927 wurde Hannes Meyer (*18.11.1889, †19.7.1954) mit der Leitung der Architekturabteilung beauftragt. Bis zu diesem Zeitpunkt war es den Schülern des Bauhauses nur möglich gewesen sich auf dem Gebiet der Architektur zu bilden, indem sie an Bauprojekten von Walter Gropius mitarbeiteten. Ab 1927 gab es Architekturtheorie mit dem Fokus auf funktionale Gebäude, die sich an den sozialen Bedingungen der Bewohner orientierte. Es sollte das Leben durch eine bessere Organisation des Haushalts erleichtert werden. Neben der Analyse jedes einzelnen Zimmers, beschäftigten sich die Studenten auch mit Fragen des Städtebaus. Es ging in erster Line darum, dass Bauen eine Wissenschaft sei und zur Ordnung diene. Die Grundlage seiner Ausbildung war die Ermittlung der Bedürfnisse der Nutzer. Seine Baulehre stützte sich dabei auf drei wichtige Grundannahmen:
- Jeder Ausarbeitung eines Gebäudes geht zuvor eine Untersuchung der Nutzung voraus.
- Die Optimierung aller notwendigen Bedürfnisse hat den Vorrang vor den künstlerischen Überlegungen.
- Der Unterricht muss anhand von Aufgaben aus der direkten Praxis erfolgen.
So gleicht zum Beispiel das Haus der Bundesschule des ADGB in Bernau bei Berlin seinen Ausführungen. Hier erkennt man die wissenschaftlich ausgearbeiteten, hohen baulichen Standards. Zwar wirkte der Gesamtkomplex für die meisten Betrachter eher karg, dennoch zeigt es deutlich seine starke Tendenz zu sozialistischen Idealen. Seit 1977 steht der Gebäudekomplex unter Denkmalschutz.
Hannes Meyer löst im Frühjahr 1928 Walter Gropius als Bauhaus-Direktor ab. Mit dem Direktor verließen auch Herbert Bayer, Marcel Breuer und Lászlo Moholy-Nagy das Bauhaus. Meyer trat seinen neuen Posten am 1. April 1928 an. In der Folgezeit wandelte sich das Bauhaus von einer künstlerisch orientierten „Versuchsanstalt“ zu einer stärker architektur-orientierten Bildungsanstalt mit starkem Bezug zum Design.

Architekturlehre und Gebäude unter Ludwig Mies van der Rohe, 1930 bis 1933
In der letzten Epoche lenkte ein bereits weltweit erfolgreicher Architekt das Bauhaus: Ludwig Mies van der Rohe (*27.3.1886, †17.8.1969). Wie Gropius hatte auch Mies van der Rohe mal beim Architekten Peter Behrens gearbeitet, jedoch seine Erfolge und schlussendliche die Ankunft im Olymp der modernen Architektur erreichte Mies mit dem Barcelona-Pavillon 1929. Bei diesem Gebäude vereinigte der Architekt alle modernen Ideale: Licht, fließende Räume, ausgewählte Materialien und Kunst. Kein Gebäude zuvor besaß diese Klarheit, Sinnlichkeit und Dynamik. Edle Materialien trafen auf raumhohe Glasflächen und schufen ein begehbares Raumkontinuum. Ebenso wie in der frühen Bauhausjahren, richtete Mies den Architekturunterricht an eigenen Bauprojekten und Themen aus. Unter seiner Leitung beschäftigten sich die Schüler primär mit dem Thema Hofhaus. In Dessau entstand nach seinen Entwürfen 1932 die Trinkhalle. In Berlin errichtete Mies 1933 das Haus Lemke. Die von Mies geschaffenen Gebäude (Mehrfamilienhaus in der Weißenhofsiedlung von 1927, das Haus Lange und Haus Esters von 1927 bis 1930 sowie das Haus Tugendhat von 1930) übten eine große Anziehungskraft auf diejenigen Studierenden aus, die eine technische Ausbildung abgeschlossen hatten und sich bei ihm in erster Linie ästhetisch weiterbilden wollten.




Auflösung und Fortbestehen
Die Lehrer, Schüler und Bewunderer des Bauhauses galten während der Weimarer Republik als links. Am 19. Juli 1933 löste sich das Bauhaus unter dem steigenden Druck der NSDAP auf. Lehrer und Direktoren des Bauhauses, wie Walter Gropius, Mies van der Rohe, Josef Albers, emigrierten in der Folgezeit in die USA. Sie erhielten Bauaufträge und Anstellungen an Hochschulen. Darüber hinaus wurde 1937 in Chicago das „New Bauhaus“ gegründet – als Nachfolgerschule. Weil Walter Gropius bereits eine Harvard-Anstellung hatte, übernahm Lászlo Moholy-Nagy die Leitung. Ein Jahr später wurde es in „School of Design“ und 1944 in „Institute of Design“ umbenannt.
Mit dem Museum of Modern Art war bereits 1929 in New York eine Institution geschaffen wurden, die sich mit zeitgenössischer Kunst befasste. Ihre Protagonisten reisten in den späten 1920er Jahren nach Europa und besuchten auch das Bauhaus in Dessau. In den USA gab es ein großes Interesse an den architektonischen Visionen der modernen Europäer.
Der Durchbruch des Bauhausstils gelang jedoch erst in den späten 1930er Jahren und 1940er Jahre – unter dem Begriff Internationaler Stil. So konnten sich besonders im modernen Wohnungsbau, der Hochhaus-Architektur, aber auch im Produkt- und Kommunikationsdesign, die Ansätze und Methoden der ehemaligen Bauhaus-Direktoren durch Ausstellungen, Vorträge und Lehrtätigkeiten durchsetzen. Auch die Methodik und die Ausbildungsziele wurden aufgenommen und zunehmend an die amerikanischen Erfordernisse angepasst und von amerikanischen Hochschulen in vielfach modifizierter Form übernommen.
Walter Gropius, Mies van der Rohe aber auch Marcel Breuer und Le Corbusier haben in hohem Maße dazu beigetragen, dass die bis dahin in den Vereinigten Staaten vorherrschende Beaux-Art-Tradition zurückgedrängt wurde. Sie bereiteten den Boden für die Stahl-Glas-Hochhäuser in Chicago und New York – allen voran das Hauptquartier der United Nations in New York.
Regionales Immobilien Journal / Fabian Möbis
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