Gute Nachrichten aus der „progressiven“ Provinz

Autarke Energieversorgung, innovative Wohnformen und ökologische Bauweisen – die Signale aus der „progressiven Provinz“ finden bei jungen Stadtfamilien zunehmend Gehör. Schlechte Infrastruktur ist aber weiterhin ein No-Go für Stadtflüchtende.

Während im Jahr 2009 noch mehr Menschen aus den ländlichen Räumen in die Städte zogen, ist es heute umgekehrt. Laut dem Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung legen Landgemeinden und Kleinstädte wieder zu. Erstmals räumten die Möbelpacker 2020 deutschlandweit mehr Großstadtwohnungen aus als ein.

Familien lieben das Landleben

Ländliches Wohnen mit guter Infrastruktur liegt vor allem bei der Altersgruppe der 30- bis 49-jährigen mit Kindern im Trend. Viele kleine Gemeinden fördern die Ansiedlung von Familien mit unbürokratischen Maßnahmen und bieten neben guten Verkehrsanbindungen und preiswerten Wohnformen zahlreiche Vorteile an. Davon profitieren alle Beteiligten.

Gute Nachrichten aus der „progressiven“ Provinz
© inkflo / pixabay.com

Vorteile durch Eigeninitiative

„Die Bereitschaft zur Mitgestaltung ökologischer Wohnprojekte ist auf dem Land hoch“, sagt Holm Breitkopf von der BHW-Bausparkasse. „Mit Eigenleistungen schaffen es viele Bau-Gemeinschaften hier, bis zu 30 Prozent der Baukosten einzusparen. Ein altes Haus, einen ehemaligen Bauernhof oder Stall gemeinsam sanieren, Co-Working-Spaces und familienfreundliche Gemeinschaftseinrichtungen aufbauen – das reizt viele. Als Vorbild dienen Projekte wie das mit dem KfW-Award ausgezeichnete Mehrgenerationen-Quartier in Münsing bei München oder der als Kreativort ausgewiesene Hof Pädikow in Brandenburg. Auf dem Gelände der ehemaligen Brennerei mit Häusern, Schmiede und Scheunen bauten Familien neue Wohnformen mit hoher Ökoqualität. „Orte wie diese versorgen sich in vielen Bereichen autark und sind so unabhängiger von Preis- und Versorgungsschwankungen.“, erläutert Holm Breitkopf.

Familien werden gefördert

Die Entscheidung, aufs Land zu ziehen, wird oft auch finanziell belohnt. Immer mehr Gemeinden machen mit dem Siegel „Familienfreundliche Kommune“ auf sich aufmerksam. Und mittlerweile vergeben bundesweit 730 Kommunen ein Baukindergeld oder ähnliche Fördermittel für zuzugswillige Familien.

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