Ein Neubau bzw. umfangreiche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen bei einem Altbau sind mit hohen Kosten verbunden. Wichtig ist es deshalb, sich zu Beginn eine Übersicht über die finanziellen Möglichkeiten und über die Kosten zu verschaffen. Bauherren sollten bei der Kostenermittlung systematisch vorgehen und eine detaillierte Kostenübersicht aufstellen.
Nach der realistischen Ermittlung der Kosten geht es um die Finanzierung des Bauprojekts. Auch dafür sollten Bauherren Zeit einplanen und eine individuelle Finanzierung – maßgeschneidert auf die persönliche Lebensplanung und die finanziellen Möglichkeiten – wählen. Zudem gibt es eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten für das energieeffiziente Bauen und Modernisieren.
Budgetplanung: Übersicht über die Zahlen
Bei der Budgetplanung ist es wichtig, eine vollständige Übersicht über die Kosten zu erhalten. Dazu gehören nicht nur die großen Kostenpositionen für den Grundstückserwerb und für den Neubau sowie für die Modernisierungsmaßnahmen beim Altbau, sondern weitere Positionen, wie z. B. Erwerbsnebenkosten und Finanzierungskosten.
Den Kosten steht die Finanzierung gegenüber. Bauherren sollten zu Beginn prüfen, welche finanziellen Möglichkeiten sie haben und welche Baufinanzierung zu ihrer persönlichen Lebenssituation passt. Wichtigste Eckdaten sind das Lebensalter und der Zeitpunkt, zu dem man wieder schuldenfrei sein möchte. Die Laufzeit des Baukredits ist so wichtig, weil die meisten Menschen im Alter weniger Einkommen als während der Erwerbsphase haben. Daher sollten bis zum Renteneintritt die Immobilie und der Kredit abbezahlt sein. Bei der Suche nach dem günstigsten Zins sollte der Wettbewerb genutzt werden. Der Bauherren-Schutzbund e.V. bietet seinen Mitgliedern die exklusive Möglichkeit, bankenunabhängige Beratungsangebote des Bundesverbands Finanz-Planer e.V., ein Kooperationspartner des BSB, zu nutzen. Derartige Finanzplaner verhelfen zu einem guten Überblick.
Bei der Budgetplanung sollte die Wirtschaftlichkeit der Investition nicht aus den Augen verloren werden: Rechnen sich der höhere Energiestandard und die damit verbundenen höheren Baukosten? Lohnt sich das Förderprogramm mit seinen Bedingungen und finanziellen Konsequenzen? Welche künftigen Betriebs- und Wartungskosten kommen auf einen zu und zahlen sich die Investitionen langfristig aus?
Förderprogramme prüfen
Für den Bau eines energieoptimierten Neubaus und für die energetische Modernisierung eines Altbaus gibt es bei Bund, Ländern und Kommunen sowie weiteren Stellen Förderprogramme. Die KfW-Bank bietet dabei die größte Vielzahl an Förderangeboten. Weitere Fördermittel stellt der Bund über die BAFA (Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) bereit. Hinzu kommen Mittel der einzelnen Bundesländer: Über ein eigens eingerichtetes Informationsportal des Bundeswirtschaftsministeriums erhält man einen Überblick über alle bundes- und landesspezifischen Programme.
Über den Förderkredit „Energieeffizientes Bauen“ bietet die KfW ein spezifisches Förderprogramm für den Bau oder Kauf von energieeffizienten Gebäuden. Für die Wahl des passenden Förderprogramms muss angegeben werden, welchen Energiestandard das Gebäude erfüllen wird. Die KfW gewährt einen Kredit zu einem niedrigen Zinssatz und einen zusätzlichen Tilgungszuschuss abhängig vom Effizienzhausstandard. Zusätzlich kann ein Zuschuss zur Baubegleitung beantragt werden. Zu beachten ist, dass bei KfW-Maßnahmen die Qualität der Bauausführung kontrolliert werden muss.
Bereits in der Planungsphase sollten Bauherren sich über die Fördermöglichkeiten informieren. Sie sollten die Programme – ihre Bedingungen, aber auch ihre Konditionen – gründlich prüfen und die Möglichkeiten mit einem unabhängigen Finanzexperten besprechen.
Klimapaket: Unterstützung für Modernisierer
Neben den Förderprogrammen bestehen durch das Ende 2019 beschlossene Klimaschutzprogramm 2030 weitere direkte Förderungs- und steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Modernisierer. Die Förderbausteine umfassen z. B. die steuerliche Absetzbarkeit energetischer Modernisierungsmaßnahmen und die Austauschprämie für alte Ölheizungen.
Tauscht der Hausbesitzer die Fenster aus, dämmt die Fassaden, baut eine Lüftungsanlage ein oder erneuert die Heizungsanlage, hat er die Möglichkeit, dies steuerlich geltend zu machen. Auch für den Austausch alter Ölheizungen gegen eine neue Heizungsanlage ist eine Prämie vorgesehen, wenn sie ein klimafreundliches Modell auf Basis erneuerbarer Energien ist. So wird z. B. die maximale Fördersumme für eine Wärmepumpe und eine Biomasseanlage gezahlt.
Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V.
BILD
Finanzierung und Förderung_Sparschwein-Paar_Fotolia_42657601 (c).jpg
© drubig-photo / fotolia.com
Redaktionelle Werbung