Von einem Haus in Holzhausbauweise spricht man immer dann, wenn es vollständig oder überwiegend aus Holz gefertigt wird. Es gibt z.B. Holzhaus-Varianten mit Holzfassaden oder Putzfassaden. Generell spielen beim Baustoff Holz die positiven ökologischen Eigenschaften die Hauptrolle: nachwachsend, umweltfreundlich und natürlich. Es haben sich folgende Bauformen herauskristallisiert: die Blockbohlenbauweise, die Holztafelbauweise und die Holzrahmenbauweise bzw. Holzständerbauweise. Als besondere Formen gibt den Holz-Lehm-Bau, den Massivholzbau und das Umgebindehaus.
Merkmale der Holzhausbauweise
Bei Häuser aus Holz ist die Blockhausbauweise beliebt und bekannt. Es werden hauptsächlich einheimische Hölzer wie Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasie verwendet. Aber auch Eiche und Buche kommen aufgrund der hohen Tragfähigkeit zum Einsatz. Die Außenwände beim Blockbohlenbau bestehen aus übereinanderliegenden Baumstämmen; den Holzbohlen mit einer Mindestdicke von 40 cm. Bei der Konstruktion kommt es darauf Details an, wie die Ausführung der Ecken, die Einbindung der Innenwände und auch die Schichtung der Stämme. Bei der Holzrahmenbauweise bzw. Holzständerbauweise wird unter den Rahmen ein Schwellbalken (meist mit Feder) mittels Maueranker an der Bodenplatte befestigt. Besonderes konstruktives Merkmal sind gebäudehohe Holzständer, wobei der Abstand zwischen den Ständern geringer als bei der Skelettbauweise ist. Bei der Ständerbauweise dienen sogenannte Ankerbalken dazu, dass Haus in mehrere Geschosse zu unterteilen. Das übliche Rastermaß für den Achsabstand der senkrechten Rahmenhölzer beträgt 62,5 cm. Nachdem das Grundgerüst – der Rahmen – errichtet wurde, kommen Außenverkleidung, Gefachdämmung und Innenverkleidung sowie der Einbau von Fenstern und Türen. Für die Dämmung können Steinwolle, Flachs, Hanf oder Holzweichfaser dienen. Die Merkmale der Holztafelweise werden bei: Fertigbauweise in Holz, erklärt. Generell braucht man bei der Holzständerbauweise und der Holztafelbauweise deutlich weniger Holz als bei der Blockhausbauweise. Eine besondere Bauform ist das Umgebindehaus. Hierbei handelt es sich um ein Wohnhaus, bei dem die Blockbauweise und die Holzständerbauweise miteinander kombiniert sind, um die Lasten vom Dach abzuleiten.
Vor und Nachteile
Die Holzbauweise bringt einige Vorteile mit sich, denn durch die Fähigkeit der Aufnahme und Abgabe von Wasserdampf entsteht in Holzhäusern ein ausgeglichenes und gesundheitsförderndes Raumklima – Temperatur und Luftfeuchtigkeit bleiben stabil. Im Winter bieten Holzhäuser durch die hohe Wärmedämm- und Speicherwirkung des Holzes eine behagliche Wärme; im Sommer sind Häuser in Holzhausbauweise angenehm kühl, da die Dämmung eine unangenehme Erwärmung verhindert. Auch die haptische Wirkung von Holz trägt im Allgemeinen zum Wohlbefinden bei. Darüber hinaus filtern Blockhäuser verrauchte Luft. Ein weiterer Vorteil ist, dass wem die Holzoptik stört, der kann z.B. mit Lehm arbeiten oder das Holz hinter einer verputzten Fassade verschwinden lassen. Auch über den Brandschutz brauchen sich Bewohner eines Holzhauses keine Sorgen machen, denn Holzhäuser haben einen Feuerwiderstand von 30 bis 60 Minuten. Nur wenn Holzbauten nicht fachgerecht ausgeführt wurden, dann kommt es zu mangelnder Winddichtigkeit, Heizwärmeverlusten und Zugerscheinungen.
Materialbedingt ist ein Holzhaus, im Vergleich zu einem Backsteingebäude, eher witterungsempfindlich. Daher ist bei einem Holzhaus ein professioneller Holzschutz sehr wichtig, denn sonst dringt Feuchtigkeit ein. Auch ein nicht ausreichender Schutz vor Schlagregen schadet der Holzfassade. Dies kann immer dann passieren, wenn am Dachüberstand gespart wurde. Eins haben alle Holzhäuser gemeinsam: sie leben. Minimales Schrumpfen und Dehnen im Millimeterbereich lässt sich nicht vollständig verhindern. Der Einsatz von bestimmten Dämmstoffen sollte Knackgeräusche mildern.
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