Wohnen und Arbeiten im Landkreis Oder-Spree
Bereits südöstlich von Berlin beginnt der Landkreis Oder-Spree und grenzt im Osten an Polen und die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder). Eine Fusion des Landkreises mit Frankfurt (Oder) steht seit einigen Jahren im Raum und konnte bislang nicht vollzogen werden. Im Berliner Speckgürtel befinden sich Schöneiche bei Berlin, Woltersdorf und Erkner, die vom Nachfrageboom der Hauptstadt profitieren.
Der Landkreis Oder-Spree gehört zum Bundesland Brandenburg und hat gesamt 179.211 Einwohner, wobei die drei größten Städte: Fürstenwalde/Spree, Eisenhüttenstadt und Schöneiche bei Berlin, zusammen auf ca. 68.264 Einwohner kommen. Daneben gibt es sechs amtsangehörige Gemeinden, die zwischen 6.500 und 10.400 Einwohner haben, und weitere elf amtsfreie Gemeinden. Generell variieren die Einwohnerzahlen des Landkreises von Gemeinde zu Gemeinde bzw. sind leicht gestiegen / gesunken oder stagnieren seit einigen Jahren.
Zu den touristisch gut erschlossenen Gebieten gehören die Regionen rund um das Thermalbad Bad Saarow, der Naturpark Schlaubetal und Fürstenwalde. Darüber hinaus gibt es 41 ausgewiesene Naturschutzgebiete, die für eine einmalige Flora und Fauna sorgen. Neben einer schönen Natur spricht die gute öffentliche Anbindung für den Landkreis Oder-Spree, denn Erkner ist an das Berliner S-Bahnnetz angeschlossen und ansonsten durchquert der RE1 von Erkner bis nach Frankfurt (Oder) den Landkreis – mit Zwischenhalt u. a. in Fürstenwalde/Spree.


Domstadt Fürstenwalde/Spree
Auf halber Strecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) gelegen, ist Fürstenwalde/Spree die bevölkerungsreichste Stadt im Landkreis Oder-Spree: 31.992 Einwohner. Über die Dächer der Stadt ragen Türme empor. Ein besonderes Bauwerk ist die St.-Marien-Domkirche am Domplatz, denn sie besteht aus einem gotischen Kirchenschiff und einem barocken Turm. Der Turm ist 68 Meter hoch. Daneben gehört zum Rathaus der zweithöchste Turm der Stadt. Auch hierbei handelt es sich um ein spätgotisches Bauwerk, während der Turm im Jahr 1624 angebaut wurde.
Diese frühen Bautätigkeiten machen deutlich, dass Fürstenwalde/Spree bereits im Mittelalter eine bedeutende Rolle spielte. Die Lage am Fluss wird die Gründung einer Siedlung begünstigt haben. Urkundlich erwähnt wurde Fürstenwalde nachweislich im Jahr 1272, wobei bereits zuvor eine Siedlung existiert haben soll. Kurze Zeit später ließ man Straßen als regelmäßiges Netz angelegen. In dieser Epoche gehörte Fürstenwalde/Spree zu den wohlhabendsten Städten der Mark Brandenburg. Auch während der Industrialisierung konnte Fürstenwalde/Spree deutliche Wachstumsimpulse verzeichnen. Teilweise verlagerten Industriebetriebe aus Berlin die Produktion hierher. Der Bahnanschluss spielte für diese Entwicklung eine wichtige Rolle. Daneben wuchs die Stadt über ihre Grenze hinaus. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde vor allem die Innenstadt stark zerstört – der Wiederaufbau in den 1950er Jahren umfasste die Schließung von Baulücken und den Wiederaufbau noch vorhandener Altbauten. Später entstanden die typischen Plattenbauten.
Heute präsentiert sich Fürstenwalde/Spree mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Alt- und Neubauten. Viele Altbauten wurden liebevoll saniert. Auch entstanden neue Wohn- und Geschäftshäuser, die für ein zeitgemäßes Stadtbild sorgen.
Generell können Kaufinteressenten zwischen Bestands- und Neubauimmobilien auswählen. Bei Einfamilien- und Doppelhäusern zahlt man im Schnitt 2.680 bis 3.446 Euro pro Quadratmeter. Im Gegensatz dazu zeigt sich bei Neubauwohnungen, dass circa 2.682 Euro pro Quadratmeter verlangt werden. Hieraus lässt sich die Rendite ableiten, denn während für Neubauwohnungen eine Miete von 8,42 Euro pro Quadratmeter anfällt, sind es bei Bestandswohnungen circa 7 Euro pro Quadratmeter. Somit kommt man bei älteren Wohnungen auf eine deutlich höhere Rendite als bei Neubauten. Aus diesem Grund kann für Investoren der Kauf von Bestandswohnungen aufgrund der Mietrendite attraktiv sein. (Quelle: Wohnungsboerse: Fürstenwalde Spree, Daten von 04/2022)
Eisenhüttenstadt: „Viele Eisen im Feuer“
Gut 25 Kilometer südlich von Frankfurt (Oder) und 110 Kilometer östlich von Berlin liegt Eisenhüttenstadt, wo der Oder-Spree-Kanal in die Oder mündet. Die Stadt hat 23.373 Einwohnern und eine sehr wechselvolle Geschichte, denn sie entstand als Planstadt nach dem Zweiten Weltkrieg neben dem bestehenden Ort Fürstenberg an der Oder. So blickt Fürstenberg auf eine lange Geschichte zurück. Die Stadt wurde 1251 gegründet. Erst 1815 fiel Fürstenberg an Preußen und im Jahr 1830 wohnten hier circa 1.686 Menschen. Innerhalb von 100 Jahren waren es bereits über 7.000 Einwohner.
Im Jahr 1950 wurde der Beschluss gefasst, dass eine völlig moderne Stadt entstehen soll – im Mittelpunkt standen die Planungen für ein Eisenhüttenkombinat. Im Rahmen des weiteren Ausbaus erreichte die Einwohnerzahl kurz vor der Wende 53.000 Menschen. Seither ist die Zahl auf etwas weniger als die Hälfte geschrumpft. Diese Entwicklung hatte auch Auswirkungen auf die architektonische und städtebauliche Entwicklung, denn im Rahmen des Stadtumbauprogramms wurden Gebäude abgerissen. Daneben erhielten herausragende moderne Nachkriegsgebäude den Denkmalstatus.

Auch heute ist die Stahlindustrie ein wichtiger Arbeitgeber. Es gibt eine Papierfabrik und weitere große Unternehmen, die in Eisenhüttenstadt für den Weltmarkt produzieren. Ein gutes Bildungs- und Ausbildungsangebot, viele Sportvereine und die Märkische Oderzeitung zeichnen Eisenhüttenstadt aus
Beim Immobilienerwerb haben Kaufinteressenten gute Karten, denn Einfamilien- und Doppelhäuser (älter als drei Jahre) sind für durchschnittlich 2.231 Euro pro Quadratmeter erhältlich. Lediglich für Neubauwohnungen muss man mit circa 1.653 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die Wohnungsmiete liegt zwischen 5,91 Euro bis 6,33 Euro pro Quadratmeter. Für Kapitalanleger kann der Erwerb einer Bestands- oder auch Neubauwohnung eine attraktive Rendite bringen. (Quelle: Wohnungsboerse: Eisenhüttenstadt, Daten von 04/2022)
Großstadtflucht nach Schöneiche bei Berlin, Erkner oder Woltersdorf
Unmittelbar vor den Toren der Hauptstadt gibt es gleich mehrere Gemeinden, die zum Landkreis Oder-Spree gehören: Schöneiche bei Berlin, Erkner (Kleinstadt), Woltersdorf und Gosen-Neu Zittau. Sie alle zeichnet eine ländliche Idylle und die Nähe zu großen Seen aus: Kalksee, Flakensee, Dämeritzsee und Seddinsee. Gleichzeitig sind es in die City-Ost – mit der S-Bahn oder dem Auto – nur wenige Fahrminuten. So braucht man bis zum Alexanderplatz circa 30 Autominuten.
Schöneiche bei Berlin hat mit 12.899 Einwohnern die meisten Bewohner. Erkner kommt auf 11.935 Bewohner, während in Woltersdorf 8.423 Menschen wohnen. Noch heute besitzt Schöneiche bei Berlin einige interessante historische Gebäude, die von der agrarischen Nutzung der Gegend erzählen – zum Beispiel den Raufutterspeicher. Daneben wurden zahlreiche kleine Kirche saniert und zeigen ganz unterschiedliche Stile: Schlosskirche Schöneiche und Dorfkirche Kleinschönebeck.

Heute ist Schöneiche bei Berlin besonders bei jungen Familien sehr beliebt. Es ist eine Wohngehend, die hauptsächlich mit Einfamilien- und Doppelhäusern bebaut wurde. Vor zwei Jahren wurden folgende durchschnittliche Kaufpreise erfasst: Einfamilienhäuser mit ca. 150 m² Wohnfläche kosteten im Schnitt 3.788 Euro pro Quadratmeter und für Neubauwohnungen wurde durchschnittlich 4.127 Euro pro Quadratmeter verlangt. Die Miete bei Neubauwohnungen beträgt circa 9,90 Euro pro Quadratmeter. Bereits seinerzeit verzeichnete man einen deutlichen Preisanstieg, der sich vor dem Hintergrund einer anhaltend starken Nachfrage weiter fortgesetzt haben dürfte. (Quelle: Wohnungsboerse: Schöneiche bei Berlin, Daten von 04/2022)
Ganz ähnliche Immobilienpreise lassen sich für Erkner konstatieren, denn ein Einfamilienhaus wird im Schnitt für 3.628 Euro pro Quadratmeter angeboten. Für Neubauwohnungen verlangte man durchschnittlich circa 3.866 Euro pro Quadratmeter, während die Miete bei 10,05 Euro pro Quadratmeter liegt. Auch bei Erkner sollten Kaufinteressenten mit gestiegenen Preisen und einem knappen Angebot rechnen. Die Kleinstadt überzeugt mit einem S-Bahnanschluss, einer wald- und seenreichen Umgebung und einer attraktiven Innenstadt. Ein besonderes Highlight ist das Gerhart-Hauptmann-Museum, wo der Schriftsteller von 1885 bis 1889 wohnte. Daneben gibt es ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot, was junge Familien sehr schätzen. (Quelle: Wohnungsboerse: Erkner, Daten von 04/2022)



Für Naturliebhaber ist Woltersdorf ein Paradies, denn schnell sind Flakensee, Kalksee oder Bauersee erreicht. Neben der Natur ist Woltersdorf die kleinste deutsche Gemeinde mit einer Straßenbahn. Regional bekannt ist Woltersdorf für seine Schleuse, denn sie überwindet den Höhenunterschied zwischen Flakensee und Kalksee. Ebenso wie Schöneiche bei Berlin, ist Woltersdorf in erster Linie eine Wohngehend mit Einfamilienhäusern. Hier wohnt es sich angenehm ruhig und gleichzeitig muss man nicht auf die Nähe zur Hauptstadt verzichten. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Baugrundstücken und Bestandsimmobilien. Für Einfamilienhäuser – die älter als drei Jahre waren – wird im Schnitt 4.013 Euro pro Quadratmeter verlangt. Bei Neubauwohnungen sind es ab 3.362 Euro pro Quadratmeter, während die Miete bei durchschnittlich 11,89 Euro pro Quadratmeter liegt. Auch in Woltersdorf sind in den vergangenen Jahren die Preise gestiegen. (Quelle: Wohnungsboerse: Woltersdorf, Daten von 04/2022)
Somit gibt es im Landkreis Oder-Spree deutlich Preisunterschiede. Im Speckgürtel der Hauptstadt werden für Häuser und Wohnungen mehr als doppelt so viel verlangt, als im restlichen Landkreis. Daher lohnt sich der Preisvergleich, denn womöglich kann man auf die direkte Nachbarschaft zur Hauptstadt verzichten.
Regionales Immobilien Journal / Dr. Carsten Schmidt
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